Der Badener Kranken- und Unfallversicherer Aquilana hat die COVID-19-Pandemie gut verdaut. Die Schere zwischen Versichertenzahl und Kosten hat sich zwar stärker als erwartet geöffnet, aber das erzielte finanzielle Ergebnis ist dank der hohen Rendite von 6,5% auf den Kapitalanlagen sehr stark. Die Prämieneinnahmen betragen über 172 Millionen.
Die Corona-Pandemie hat uns auch im zweiten Jahr auf Trab gehalten. Dank eines hohen Digitalisierungsgrades konnten wir unsere Versicherten aber jederzeit und ohne grössere Verzögerungen bedienen. Gleichzeitig haben wir alle erlebt, was ein gut funktionierendes Gesundheitssystem wert ist, so CEO Werner Stoller. Trotz der zeitweisen Homeoffice-Pflicht war die Betreuung der Kunden sowie die Sicherheit der Mitarbeitenden jederzeit gewährleistet. Gelohnt haben sich hier zweifellos die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in die Digitalisierung. Die Einführung der Aquilana-App und des Kundenportals ist mittlerweile gut angekommen, sind doch bereits über 30 Prozent der Versicherten auf myAquilana umgestiegen. Das abgelaufene Geschäftsjahr zeigt zwar eine Abnahme der Versichertenzahl, doch die Rückstellungen und Reserven und somit das Eigenkapital konnten abermals erhöht werden. Die Eckwerte sind hervorragend, und finanziell gesehen steht Aquilana auf sehr soliden Beinen.
Die Prämieneinnahmen sind 4,9 % tiefer und erreichten 172,7 Mio Franken. Anderseits sind die von den Versicherten insgesamt verursachten Kosten in der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) um 9 auf 179 Mio. deutlich gestiegen (+3,5 %). Bei den Spitalbehandlungen sind die Kosten für stationäre Behandlungen gesunken, jene für ambulante aber gestiegen, analog dazu wurden in der ambulanten Spitalbehandlung markant mehr Medikamente verabreicht (+19,9 %). Die Spitexausgaben steigen ebenfalls kontinuierlich (+6,4 %). Die Spitalkosten sind mit rund 57 Mio. der grösste Ausgabenblock. An zweiter Stelle folgen die spürbar gestiegenen Ausgaben für Medikamente mit 41,5 Mio. (+2,8 %). An dritter Stelle folgen die leicht gestiegenen Arztkosten mit 31,5 Mio. (+3,3 %). Die Verwaltungskosten sind mit 6,3 % des gesamten Prämiensolls (KVG + VVG) leicht gestiegen; Aquilana ist im nationalen Konkurrenzvergleich hier seit langem ein Musterknabe. Das wachsende Kostenbewusstsein der Versicherten zeigt die ungebrochene Nachfrage nach dem Hausarztmodell, zudem haben sich deutlich mehr Versicherte für die höchste Franchisestufe entschieden.